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Deutscher Bundestag feiert 25 Jahre Europäische Charta der Regional- und Minderheitensprachen

So emotional und enthusiastisch geht es nicht immer zu im Deutschen Bundestag in Berlin: Am 2. März wurde dort der 25. Jahrestag des Inkrafttretens der Europäischen Charta der Regional- und Minderheitensprachen mit einer Plenardebatte zum Thema gefeiert. Verschiedene Politiker*innen gaben in ihren Redebeiträgen lebendige Eindrücke von Regional- und Minderheitensprachen, die in Deutschland gesprochen werden – so zum Beispiel Niederdeutsch, Sorbisch, Dänisch, Friesisch und Romanes.

„Die Stärkung der Minderheitensprachen bedeutet für die Sprecherinnen und Sprecher immer auch einen Gewinn an Selbstvertrauen, Zugehörigkeit und Identität. Für die Mehrheitsgesellschaft bedeutet sie mehr kulturellen Reichtum“, erklärte Simona Koß (SPD). Doch dass diese keine Selbstverständlichkeit sind, machte Stefan Seidler (SSW) auf Niederdeutsch deutlich: „Regionale Spraken un Minnerheiten kamt und blievt man blots nich eenfach so, de möten pleegt un bedüddelt warrn“ (etwa: „Regionale Sprachen und Minderheiten kommen und bleiben nicht einfach so, sie müssen gepflegt und umsorgt werden“).

Im Vorfeld der Debatte hatten die Abgeordneten Denise Loop und Filiz Polat (Bündnis 90/Grüne) Vertreter*innen der vier autochthonen, nationalen Minderheiten in Deutschland, des Sekretariats für Niederdeutsch, des Minderheitensekretariats sowie der FUEN zu einem Gespräch eingeladen. Für die FUEN nahm Renata Trischler, Koordinatorin der Arbeitsgemeinschaft deutscher Minderheiten (AGDM), teil. Sie erinnerte in der Runde daran, dass es in Europa viele Länder gäbe, die keine so vorbildliche Minderheitenpolitik wie Deutschland hätten und griff dabei insbesondere die Probleme der deutschen Minderheit in Polen auf. Vor diesem Hintergrund unterstrich Trischler die Bedeutung der europäischen Minority SafePack Initiative (MSPI) – ein Aspekt, der erfreulicherweise auch bei der nachfolgenden Plenardebatte von vielen Redner*innen aufgegriffen wurde.

Guter Austausch: Auf Einladung der Grünen kamen Vertreter*innen verschiedener Minderheiten und Regionalsprachen in Deutschland in Berlin zusammen, um auf die Errungenschaften und Herausforderungen zu blicken.  

Alle geladenen Minderheitenvertreter*innen hatten die Möglichkeit, der Debatte im Bundestag von der Zuschauertribüne aus live zu folgen.

Die vollständige Plenardebatte kann man hier anschauen.

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