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Westbalkan-Delegation diskutiert mit der FUEN: Wie gelingt Diversity Management?

Es war eine ganz besondere Gruppe, die uns am 1.März in Flensburg besucht hat: Zwölf Vertreter*innen von kommunalen Verwaltungen und Institutionen aus Serbien, Albanien, Bosnien und Herzegowina, Mazedonien und dem Kosovo waren in dieser Woche in Schleswig-Holstein zu Gast, um mehr über das Thema Diversity Management zu lernen. Da durfte ein Besuch bei der FUEN in Flensburg auf der Agenda nicht fehlen.

„Kooperation und Zusammenarbeit stärkt die Gesellschaft insgesamt“, erklärte FUEN-Vizepräsident Gösta Toft in seinem Grußwort. „Die Zusammenarbeit zwischen Minderheiten, aber vor allem zwischen Minderheit und Mehrheit ist wichtig und führt zu einer guten Entwicklung einer Region als Ganzes.“ Eine fruchtbare Zusammenarbeit mit Kommunen, Gemeinden und dem Staat sei sehr wichtig, um „miteinander Dinge zu entwickeln und sich nicht den Rücken zuzukehren“, betonte Bahne Bahnsen, der als Vizepräsident der FUEN sprach und den Gästen gleichzeitig lebendige Einblicke in den Alltag und die Herausforderungen seiner eigenen friesischen Minderheit in Schleswig-Holstein gab.

Martin Lorenzen (Südschleswigscher Wählerverband, SSW) schilderte den Teilnehmern die Rolle der dänischen Minderheit in Schleswig-Holstein, während Uwe Jessen (Bund Deutscher Nordschleswiger) die andere Seite der Grenze beleuchtete, wo die deutsche Minderheit in Dänemark zu Hause ist.

Nun galt es, die Theorie in die Praxis umzusetzen – bei einem Workshop unter Anleitung von Zora Popova, wissenschaftliche Referentin der FUEN. Nach der World-Café-Methode versammelten sich drei Gruppen an Tischen, wo sie in drei Schritten Antworten auf die folgenden Fragen finden sollten:

  • Wer sind die Minderheiten in Ihrer Gemeinde? Mit welchen besonderen Herausforderungen sind sie konfrontiert?
  • Wie können diese Herausforderungen angegangen werden? Wie können die Minderheiten einbezogen werden, um sich an den Lösungen zu beteiligen?
  • Was sind die Hindernisse für die Einbeziehung von Minderheiten und wie können sie überwunden werden?

Gute Diskussionen, neue Erkenntnisse und Denkanstöße konnten die Teilnehmer*innen aus dem Westbalkan auf diese Weise erlangen. Vielleicht kommt die eine oder der andere mit Ideen und Umsetzungshilfen nach Hause, welche das Zusammenleben in der Heimat wieder ein Stück reicher und gleichberechtigter für alle Gruppen der Gesellschaft machen.

Hintergrund

Die Länder des westlichen Balkans sind derzeit dabei, einen geeigneten langfristigen Rahmen zu schaffen, um die soziale und wirtschaftliche Eingliederung aller gesellschaftlichen Gruppen und den gleichberechtigten Zugang zu den wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechten zu gewährleisten. Obwohl es auf nationaler Ebene geeignete Rechtsvorschriften, Strategien und Aktionspläne gibt, ist die Umsetzung auf lokaler Ebene eine Herausforderung. Hier setzt dieses Projekt an. Der Austausch zwischen Schleswig-Holstein und den Westbalkan-Ländern beruht auf einer Zusammenarbeit mit dem Programm „Soziale Rechte für benachteiligte Gruppen“ der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GiZ) in Kooperation mit der schleswig-holsteinischen Staatskanzlei und ist eine Fortsetzung unseres FUEN-Westbalkan-Projekts, welches vor einigen Jahren gestartet wurde – mit großem Erfolg: So hat inzwischen in Mazedonien ein Minderheitenbeauftragter nach dem Vorbild in Schleswig-Holstein seine Arbeit aufgenommen. Dies ist ein gutes Beispiel für die Multiplikatoreneffekte solcher Austauschprogramme.

Photo credit: FUEN

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