Föderalistische Union Europäischer Nationalitäten
Wählen Sie Ihre Sprache
  • EN
  • DE
  • DK
  • FR
  • HU
  • RU
  • TR

„Women of Minorities“: Erfolgreiche Konferenz zu multiplen und intersektionalen Formen der Ungleichheit

Das FUEN-Projekt „Women of Minorities“ veranstaltete vom 30. Oktober bis zum 1. November 2024 in der griechischen Hauptstadt Athen seine zweite thematische Konferenz, diesmal unter dem Titel „Approaches to Addressing Multiple and Intersectional Forms of Inequality“. Gastgeber der Konferenz war die FUEN-Mitgliedsorganisation Ökumenische Föderation der Konstantinopolitaner (EFECON). Die Veranstaltung brachte 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 15 europäischen Ländern zusammen, die 16 Minderheitengemeinschaften repräsentierten, mit dem Ziel, die Herausforderungen von Frauen, die Minderheiten angehören, zu identifizieren und anzugehen.

Die Konferenz wurde von Olivia Schubert, Vizepräsidentin der FUEN, und Prof. Nicolaos Uzunouglu, Präsident der EFECON, eröffnet. Außerdem wurden den Teilnehmerinnen und Teilnehmern schriftliche Grüße von Christina Agoritsa vom griechischen Ministerium für sozialen Zusammenhalt und Familie verlesen. Zu den Rednerinnen und Rednern der Konferenz gehörten unter anderem Prof. Antonija Petričušić von der Universität Zagreb (Kroatien), Aniko Orsos vom European Roma Rights Centre in Budapest (Ungarn), Ingeborg Larssen, Beraterin des Samischen Parlaments in Norwegen, und Mihail Stojanoski, Administrator von GREVIO (Expertengruppe für die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt) beim Europarat.

In ihrer Keynote hob Prof. Antonija Petričušić internationale Rahmenbedingungen zur Förderung der Gleichstellung der Geschlechter hervor und stellte fest, dass Gender Mainstreaming zwar ein zukunftsweisender Ansatz sei, die Länder diesen jedoch noch umsetzen müssten.

In den Diskussionen der Veranstaltung wurden verschiedene Dimensionen der Ungleichheit untersucht, darunter Fragen der institutionellen Diskriminierung, Hindernisse beim Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen in ländlichen Gebieten und die Herausforderungen der Unterrepräsentation junger Frauen aus Minderheiten in Führungspositionen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierten auch über die anhaltenden Auswirkungen häuslicher Gewalt auf Frauen aus Minderheitengemeinschaften und Frauen im Allgemeinen.

Darüber hinaus wurde auf der Veranstaltung die Rolle des Staates beim Schutz der Rechte von Frauen aus Minderheiten behandelt. Positive Beispiele aus verschiedenen Ländern zeigten, wie rechtliche Rahmenbedingungen, staatlich unterstützte Initiativen und Sensibilisierungskampagnen Frauen in Minderheitengemeinschaften stärken, systemische Diskriminierung angehen und häusliche Gewalt bekämpfen können. Die Istanbul-Konvention wurde als wichtiges Instrument zur Förderung der Rechte der Frau und zum Schutz von Frauen aus Minderheiten vor Zwangsheirat und anderen Formen von Gewalt hervorgehoben. Ein Panelgespräch zum Thema „Frauen in Führungspositionen“ bot den Vertreterinnen und Vertertern von Minderheiten zudem die Möglichkeit, über ihren persönlichen Werdegang zu berichten.

Die Ergebnisse der Diskussionen bestätigten, dass strukturelle Probleme oft über Grenzen und Gemeinschaften hinweg bestehen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer betonten die Bedeutung staatlicher/behördlicher Interventionen, sowohl bei der Festlegung von Richtlinien als auch bei deren Umsetzung.

Die Organisatorinnen der Konferenz zeigten auch die Pilotfolge der Videoserie „Women of Minorities“, eine Dokumentation, in der Anna Navarro Schlegel vorgestellt wird, die als eine der einflussreichsten Frauen in der globalen Technologiebranche gilt. In einer Onlinediskussion mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern sprach Anna N. Schlegel über ihre Erfahrungen als weibliche Führungskraft in einem von Männern dominierten Bereich und vermittelte Strategien zur Überwindung von Hindernissen. „Wenn eine Frau selbstbewusst ist, kann ihr der Hass nichts anhaben. Und um dieses Selbstbewusstsein aufzubauen, um eine Führungspersönlichkeit zu werden, muss sie sich kontinuierlich weiterentwickeln – durch Bildung, nicht-formale Schulungen, die Entwicklung von Fähigkeiten, den Aufbau von Unterstützungsnetzwerken und alles, was ihr hilft, sich persönlich und beruflich weiterzuentwickeln“, lautete Annas Botschaft.

Zum Abschluss der Konferenz bekundeten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihr starkes Interesse an einer weiteren Zusammenarbeit und schlugen „Inequalities in Representation and Participation of Minorities“ als Thema für eine künftige Veranstaltung im Jahr 2025 vor.

Um die bei dieser Veranstaltung gewonnenen Erkenntnisse zu konsolidieren, wird die FUEN bis Ende 2024 einen Policy Issue Brief erstellen, der auf der Projektwebsite (www.womenofminorities.eu) veröffentlicht werden soll.

Die Fotos von der Konferenz finden Sie hier.

https://womenofminorities.eu/uploads/Logo/BMI_logo.jpg

Pressemitteilungen