Präsident der Arbeitsgemeinschaft Europäischer Grenzregionen (AGEG) zu Gast im Flensburger FUEN-Büro
14.05.2024Am Mittwoch vergangener Woche (08.05.) besuchte Karl-Heinz Lambertz, Präsident der Arbeitsgemeinschaft Europäischer Grenzregionen (AGEG) und ehemaliger Ministerpräsident der Deutschsprachigen Gemeinschaft in Belgien, das Flensburger FUEN-Büro. Begleitet wurde er von Eka von Kalben, Vizepräsidentin des Schleswig-Holsteinischen Landtages, sowie von Jan Diedrichsen, Leiter der Vertretung des Schleswig-Holsteinischen Landtages bei der Europäischen Union in Brüssel, und Peter Hansen, Leiter des Regionskontors & Infocenters der dänisch-deutschen Region Sønderjylland-Schleswig. Die FUEN wurde von Vizepräsident Gösta Toft vertreten.
Inhaltlich drehte sich der Austausch mit den hochrangigen Gästen um die weitergehende Förderung der FUEN und der Minderheiten in Europa, die Bedeutung der europäischen Minderheitenpolitik vor dem Hintergrund der bevorstehenden Europawahlen sowie allgemein um die Schwierigkeiten, denen sich Minderheiten derzeit ausgesetzt sehen. Erörtert wurde nicht zuletzt auch der Status der Europäischen Bürgerinitiative „Minority SafePack“ und die nächsten Schritte zur Umsetzung der Ziele dieser Initiative zu einem verbesserten Schutz von Minderheiten in der EU.
Gösta Toft betonte in seinem Eingangsstatement die Notwendigkeit, die Probleme der Minderheiten und die Arbeit der FUEN auch in die Diskursräume der Mehrheitsgesellschaft zu tragen. „Wenn wir jetzt nicht handeln, stehen uns schwierige Zeiten bevor“, warnte er in diesem Zusammenhang.
Die schwindende Aufmerksamkeit für die Minderheiten und ihre Rechte sowie die Unsicherheit über die Ausgestaltung der Minderheitenpolitik nach den Europawahlen wurden auch von Jan Diedrichsen thematisiert. Karl-Heinz Lambertz reflektierte darüber hinaus über den generellen Stellenwert der kulturellen Vielfalt in Europa. Und Gösta Toft bekräftigte, dass man den Mehrwert der Minderheiten immer wieder hervorheben müsse.
Eka von Kalben unterstrich bei dieser Gelegenheit die Bedeutsamkeit eines regelmäßigen Austauschs – und betonte zugleich, wie wichtig das Verständnis der Mehrheitsbevölkerung für den Wert der Minderheiten und der Sprachenvielfalt sei.
Die Diskussion mündete in einem Anstoß für eine mögliche Kooperation zwischen der FUEN und der AG Europäischer Grenzregionen. „Es war ein fruchtbares Gespräch über grenzüberschreitende Zusammenarbeit und die Minderheitenpolitik in Europa, besonders im Kontext des deutsch-dänischen Grenzlands“, resümierte Gösta Toft das Treffen.
Die Zusammenkunft markiert einen wichtigen Schritt zur verstärkten Sichtbarkeit der Minderheiten in Europa und zeigt das fortlaufende Engagement aller Beteiligten für eine vielfältige und minderheitenfreundliche Gesellschaft.
Foto: Jan Diedrichsen, Eka von Kalben, Karl-Heinz Lambertz, Gösta Toft, Peter Hansen (v. l. n. r.)
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