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Minority Monitor: Herausgeforderte Identität – Der Fall der türkischen Minderheit in Griechenland

Der neueste Beitrag unseres Minority Monitor beleuchtet die anhaltenden Herausforderungen, mit denen die türkische Minderheit in Griechenland konfrontiert ist, sowie das kontinuierliche Engagement der FUEN zum Schutz ihrer Rechte. Der Artikel stützt sich auf ein Jahrzehnt von FUEN-Resolutionen (2013–2024), die von ihren Mitgliedsorganisationen eingereicht wurden – der Föderation der Westthrakien-Türken in Europa (ABTTF), dem Verband der Hochschulabsolventinnen und -absolventen der Minderheit in Westthrakien (WTMUGA) sowie dem Verein für Kultur und Solidarität der Türken von Rhodos, Kos und den Dodekanes-Inseln (ROISDER).

Seit mehr als zehn Jahren machen diese Organisationen auf die Weigerung des griechischen Staates aufmerksam, die türkische Minderheit als ethnische Gemeinschaft anzuerkennen. Gegenwärtig ist die Minderheit offiziell nur als religiöse Gruppe – als sogenannte „muslimische Minderheit“ – anerkannt, zu der ethnische Türken, Pomaken und Roma gehören. Diese Politik verwehrt der türkischen Gemeinschaft das Recht auf Selbstidentifikation und verwischt die kulturellen und sprachlichen Unterschiede innerhalb der Bevölkerung. Trotz wiederholter Appelle und Resolutionen, die von den FUEN-Delegiertenversammlungen angenommen wurden, haben die griechischen Behörden bislang keine wirksamen Maßnahmen ergriffen, um die türkische Minderheit anzuerkennen und eine Gleichbehandlung im Einklang mit internationalen Menschenrechtsstandards sicherzustellen.

Der Artikel zeichnet den historischen Hintergrund der türkischen Gemeinschaften in Westthrakien und auf den Dodekanes-Inseln nach und zeigt, wie jahrzehntelange kulturelle Repression, rechtliche Diskriminierung und administrative Hürden zu einer tiefen Marginalisierung geführt haben. Er hebt außerdem die Diskrepanz zwischen den internationalen Verpflichtungen Griechenlands und seiner innenpolitischen Praxis hervor – insbesondere die fortgesetzte Einstufung der türkischen Minderheit als bloße religiöse Gruppe sowie die Weigerung, zentrale Minderheiten- und Sprachenabkommen des Europarates zu ratifizieren.

Die FUEN fordert Griechenland auf, die türkische Minderheit offiziell anzuerkennen, den zweisprachigen Unterricht wieder einzuführen, die Religions- und Vereinigungsfreiheit zu gewährleisten und entzogene Staatsbürgerschaften wiederherzustellen. Zudem appelliert die FUEN an die Europäische Union, den Europarat und die Vereinten Nationen, die Überwachungsmechanismen zu stärken und Rechenschaft für die Verletzung von Minderheitenrechten – einschließlich der Verweigerung ethnischer Anerkennung – einzufordern.

Mit diesem Beitrag setzt der Minority Monitor seine Arbeit fort, Fälle zu dokumentieren, in denen Identität selbst umstritten ist, und bekräftigt das Ziel der FUEN, Europas nationale und sprachliche Minderheiten zu schützen.

Hier geht es zum vollständigen Artikel: Challenged Identity – The Case of the Turkish Minority in Greece

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