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Geld spricht, aber in welcher Sprache? Das Forum der europäischen Minderheitenregionen beginnt in Opole

Das von der FUEN initiierte Forum der Europäischen Minderheitenregionen ist mittlerweile eine feste Größe und bringt jedes Jahr eine interessante Mischung von Expertinnen und Experten aus Politik, Gesellschaft und Wissenschaft zusammen. Die 7. Ausgabe des Forums findet in diesem Jahr vom 1. bis 2. Dezember in Opole/Oppeln und Katowice/Kattowitz, Polen, statt und widmet sich dem Thema „Minderheitensprachen und der Arbeitsmarkt“. Welche Vorteile und Herausforderungen haben Minderheitenregionen in dieser Hinsicht? Bildet das Beherrschen von Minderheitensprachen einen Mehrwert – und wie kann man diesen messen?

„Es darf nicht sein, dass über 40 Millionen Menschen in der EU Minderheitensprachen sprechen, aber ihre Stimme oft nicht zählt – denn es sind gerade diese Menschen, welche die Werte der EU so stark leben“, betonte FUEN-Vizepräsident Bernard Gaida bei seiner heutigen Eröffnungsrede im Parlament der Woiwodschaft Opole. Er forderte mehr Engagement für Minderheitensprachen und kulturelle Vielfalt von der Europäischen Kommission, wie es die FUEN in der Minority Safepack-Initiative gebündelt hat. „Auch wenn die Einstellung der Kommission eine Umsetzung vielleicht nicht möglich macht, können wir die Lage nicht akzeptieren“, so Gaida.

Der Präsident des Verbandes der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen (VdG) Rafał Bartek, Gastgeber des diesjährigen Forums, machte in seiner Ansprache deutlich, dass die Minderheitensprache in der Region Opole einerseits selbstverständlich, andererseits sehr bedroht sei. Er wies auf das Verbot der deutschen Sprache über Jahrzehnte hinweg hin, welches bis heute nachwirkt.

„Wir müssen verkünden, dass Minderheiten einen großen kulturellen und sozialen Wert darstellen, und deshalb sollten wir alle in den Regionen, in denen Minderheiten leben, ein gutes Beispiel für die Stärkung der Minderheiten und der Personen, die Minderheitengruppen angehören, geben", sagte der Marschall von Opole, Andrzej Buła, und bedankte sich bei den Teilnehmern dafür, dass sie Schlesien als Ort für die Konferenz gewählt haben.

Auch der Konsul der Bundesrepublik Deutschland in Oppeln, Peter Herr, hob die Vorteile einer Minderheitenregion hervor: „Es herrscht keine Assimilation, sondern eine Erweiterung von Fähigkeiten und ein prosperierendes Miteinander“, schilderte er aus eigener Erfahrung aus seiner Heimatregion, dem Elsass. „Polen und Deutsche sind ideale Partner, und in so einer Region tritt das große Potential hervor.“

Während der dreitägigen Konferenz werden Expertinnen und Experten aus ganz Europa über die Vorteile der Minderheitensprache im privaten und öffentlichen Sektor, die Herausforderungen, denen sich Minderheitenorganisationen im Wettbewerb um Arbeitskräfte gegenübersehen, sowie die Auswirkungen der grenzüberschreitenden Arbeit auf Gemeinschaften und die Wirtschaft diskutieren.

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