FUEN-Präsident und Vizepräsident nahmen an Minderheitenkonferenz der ungarischen EU-Ratspräsidentschaft teil
11.11.2024Der FUEN-Präsident Loránt Vincze, MdEP, sowie der FUEN-Vizepräsident Bahne Bahnsen nahmen am 7. und 8. November an der internationalen Konferenz „Nationale Minderheitenpolitik in der Europäischen Union“ teil, die von der ungarischen EU-Ratspräsidentschaft organisiert wurde. „Die Europäische Union hatte noch nie eine Ratspräsidentschaft, die den Schutz von Minderheiten auf die Agenda gesetzt hat. Ich möchte der ungarischen Präsidentschaft danken, dass sie endlich die Rechte der autochthonen nationalen Minderheiten auf die Ebene der Mitgliedstaaten gehoben hat“, sagte MdEP Loránt Vincze auf der in Budapest stattfindenden Konferenz.
Er wies darauf hin, dass sich die Situation autochthoner Minderheiten in Europa in den vergangenen anderthalb Jahrzehnten erheblich verschlechtert habe. Obwohl es positive Beispiele in Europa gebe, zeigten sich im aktuellen internationalen Kontext negative Entwicklungen in der Ukraine und den baltischen Staaten, wo russische Schulen geschlossen werden; zugleich würden die Empfehlungen des Rahmenübereinkommens zum Schutz nationaler Minderheiten und der Sprachencharta in Ländern, die sie ratifiziert haben, zunehmend ignoriert, berichtete Vincze. Der FUEN-Präsident stellte die Ergebnisse des FUEN-Expertentreffens sowie die Hauptresolution des FUEN-Kongresses 2024 vor, die sich an die EU-Institutionen, den Europarat und die Vereinten Nationen richtet.
FUEN-Vizepräsident Bahne Bahnsen war eingeladen, die nordfriesische Minderheit im deutschen Bundesland Schleswig-Holstein vorzustellen. Auf der Veranstaltung wurden auch die Dänen und Sorben aus Deutschland, die deutschsprachigen Minderheiten und Ladiner aus Südtirol, die Elsässer und die Nationalitäten Ungarns präsentiert.
Die Teilnehmenden verabschiedeten eine gemeinsame Erklärung, in der sie die Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger der Europäischen Union auffordern, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen und einen rechtlichen Rahmen zu entwickeln, der die Rechte der nationalen Minderheiten garantiert, geeignete beratende Gremien einzurichten und ausreichende finanzielle Mittel bereitzustellen, damit:
- nationale Minderheitensprachen als wichtige Träger der sprachlichen und kulturellen Vielfalt Europas erhalten bleiben;
- Assimilationstendenzen verlangsamt werden, sodass nationale Minderheiten in ihrer Heimat bleiben können;
- nationale Minderheitensprachen in möglichst großem Umfang im privaten und öffentlichen Leben verwendet werden können.
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