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FUEN-Präsident in Wien: Mehr Empathie, mehr Zeit und mehr Arbeit nötig, um die Situation der Roma zu verbessern

"Wir müssen zugeben, dass das erste Jahrzehnt der EU-Roma-Strategie die Situation der Roma nicht sichtbar verbessert hat. Wir müssen viel mehr im Interesse der Roma tun, zum Beispiel durch die Weitergabe von Best-Practice-Beispielen", sagte FUEN-Präsident Loránt Vincze am Freitag im österreichischen Parlament, wo er an einer Podiumsdiskussion anlässlich des Welt-Roma-Tages teilnahm. Der FUEN-Präsident wurde vom Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, nach Wien eingeladen, um an der Veranstaltung teilzunehmen, bei der sich Experten des Themas auf die Ziele des neuen EU-Rahmens für die Gleichstellung, Eingliederung und Beteiligung der Roma sowie auf die künftigen Prioritäten in den Bereichen Bildung, Beschäftigung und Wohnen konzentrierten. Um positive Veränderungen zu erreichen, ist es entscheidend, dass die richtigen Maßnahmen ergriffen werden, um eine Verbesserung für die Roma-Volksgruppe in Europa herbeizuführen.

Während der Podiumsdiskussion erklärte der Präsident der FUEN, dass trotz der Verabschiedung der ersten EU-Roma-Strategie vor zehn Jahren nur geringe Fortschritte in diesem Bereich erzielt worden seien. "Wir müssen die Ursachen für die Situation der Roma erkennen und angehen und den globalen Krisen mehr Aufmerksamkeit schenken, wenn die Roma immer häufiger zur Zielscheibe von Hassreden oder Opfer von Antiziganismus werden. Das war bei der Coronavirus-Pandemie so und das ist bei der ukrainischen Flüchtlingskrise so. Nach Angaben des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma wurden Roma-Flüchtlinge aus der Ukraine kürzlich in Berlin und Mannheim in Deutschland diskriminiert", sagte Loránt Vincze.

Er erinnerte daran, dass die meisten Roma-Gemeinschaften in Mittel- und Osteuropa immer noch in bitterer Armut leben, oft in armseligen Siedlungen aus geflickter Erde und Lehmhütten. In Rumänien leben acht von zehn Roma in Häusern ohne fließendes Wasser und sieben von zehn Kindern schließen die Schule nicht ab, betonte er.

Die Verbesserung der Situation erfordert unter anderem mehr Demut und Verständnis, aber auch neue Investitionen in Bildung, Gesundheitsdienste, insbesondere für Roma-Kinder, und Berufsbildungsprogramme. Die Situation der Roma kann nur im Laufe der Zeit und mit viel harter Arbeit umgedreht werden, um sicherzustellen, dass die Roma gleich behandelt werden und die Chance erhalten, sich in die Gesellschaft zu integrieren und voll am sozialen, kulturellen und politischen Leben teilzunehmen", sagte der FUEN-Präsident.

Bei einem Treffen mit Wolfgang Sobotka, dem Präsidenten des österreichischen Nationalrats, stellte der FUEN-Präsident die Minority SafePack Initiative vor und stellte fest, dass eine engere Zusammenarbeit zwischen den mittel- und osteuropäischen Mitgliedstaaten zum Schutz der Roma und anderer autochthoner Minderheiten notwendig ist.

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