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8. Forum der Europäischen Minderheitenregionen: Tag Zwei thematisiert die Rolle von Minderheitensprachen in Unterhaltung und Medien

Am zweiten Tag des 8. Forums der Europäischen Minderheitenregionen in Donostia/San Sebastián im Baskenland, organisiert von der FUEN und LANGUNE, wurden die Diskussionen rund um die Chancen und Herausforderungen von Minderheitensprachen im digitalen Zeitalter weiter vertieft. Im Fokus des Austauchs standen wirtschaftliche Anreize, die Musikindustrie, die Digitalisierung des Unterhaltungssektors sowie die Rolle audiovisueller Medien bei der Förderung sprachlicher Vielfalt.

Der Tag begann mit einer Keynote von Itziar Agirre Berriotxoa, Finanzministerin des Provinzrats von Gipuzkoa. Sie stellte die wirtschaftlichen Anreize für audiovisuelle Produktionen vor, die in der baskischen Provinz entstehen, und unterstrich: „Kultur ist ein entscheidendes Element für die Wettbewerbsfähigkeit des Baskenlandes. Wir haben uns verpflichtet, den Regulierungsrahmen dieses Sektors zu verbessern, mit dem Ziel, die gesamte Wertschöpfungskette zu stärken und zu festigen sowie finanzielle Stabilität für Kulturschaffende zu gewährleisten.“ Später berichtete die baskische Liedermacherin Olatz Salvador darüber, wie die baskische Sprache die regionale Musikszene prägt und inspiriert.

                                                       

                                                                                                                                              

Ein zentrales Thema des Tages war die Digitalisierung der Unterhaltungsindustrie, insbesondere der Videospiele und interaktiven Medien in Minderheitensprachen. Die Diskussionen beleuchteten die Integration des kulturellen Erbes in digitale Plattformen, die Herausforderungen bei der Erstellung von Inhalten und die Bedeutung der Zusammenarbeit zur Förderung von Innovationen. Die Darstellungen verdeutlichten das Potenzial von Technologie, Minderheitensprachen im Gaming-Sektor zu stärken.

Aufbauend darauf wurde auch die Rolle von Minderheitensprachen in audiovisuellen Medien diskutiert. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beschäftigten sich mit Fortschritten bei der Spracherkennung und Untertitelung für mehrsprachige Inhalte, der Nutzung digitaler Plattformen zur Förderung des Sprachenlernens sowie der Produktion audiovisueller Materialien auf Social-Media-Kanälen wie TikTok, die Gemeinschaftsgefühl und kulturellen Stolz fördern. Die Rednerinnen und Redner hoben die wirtschaftlichen und kulturellen Vorteile der Medienproduktion in Minderheitensprachen hervor, sprachen jedoch auch Herausforderungen wie Sichtbarkeit und Finanzierung an.

Den Abschluss des Tages bildeten die zusammenfassenden Überlegungen von Gösta Toft, Vizepräsident der FUEN, und Lohitzune Txarola, Direktorin von LANGUNE. Gösta Toft betonte die Bedeutung technologischer Innovationen zur Förderung sprachlicher Vielfalt und appellierte an die grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Er erinnerte daran, dass alle Sprachen gleichwertig seien, und unterstrich, dass sprachliche Gleichberechtigung entscheidend für Fortschritt sei. Mit seinem Aufruf „Gemeinsam sind wir stärker!“ ermutigte er die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, Technologien wie Künstliche Intelligenz zu nutzen, um ihre Sprachen zu erhalten und zu fördern.

                                                         

Lohitzune Txarola hob die doppelte Relevanz von kulturellem Engagement und wirtschaftlichen Strategien für den Schutz von Minderheitensprachen hervor. Am Beispiel des Baskenlandes zeigte sie, wie eine gut aufgestellte Industrie das Überleben von Sprachen sichern kann.

                                          

Die abschließenden Worte des 8. Forums der Europäischen Minderheitenregionen sprach Mikel Jauregi Letemendia, Minister für Industrie, Energiewende und Nachhaltigkeit der baskischen Regierung. Er betonte die Bedeutung der baskischen Sprache als Wettbewerbsvorteil: „Sie stärkt uns am Arbeitsplatz, in Prozessen und international und verleiht Unternehmen eine einzigartige Identität. Das Baskenland strebt danach, Europa im technologischen Bereich anzuführen, und Sprachtechnologien sind ein zentraler Weg, um dies zu erreichen. Ich möchte die Arbeit unserer lokalen Industrie hervorheben, denn mit Blick auf die Zukunft bietet Technologie eine wesentliche Möglichkeit, die baskische Sprache zu sichern.“

                                           

Zum Abschluss wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu einem Ausflug durch Donostia/San Sebastián eingeladen, der weitere Gelegenheiten für Networking und kulturellen Austausch bot. Dieser stimmige Ausklang spiegelte die zentrale Botschaft des Forums wider: Minderheitensprachen als Motor für Innovation und Zusammenarbeit zu nutzen.

Die Reden und Präsentationen des Forums sind auf YouTube als Aufzeichnungen verfügbar:

Die Fotogalerie zum 8. Forum der Europäischen Minderheitenregionen können Sie hier einsehen.

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