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Vorhang auf für Minderheitensprachen beim Theaterprojekt phōnē 

Wie klingen Minderheiten? Und wer hat schon einmal Meänkieli, Kvenisch, Noongar, Karaimisch, Hawaiisch gehört oder einem Puppentheater auf Sorbisch gelauscht? Das Theaterprojekt „phōnē“ gab kürzlich wunderbare Kostproben von Regional- und Minderheitensprachen, die es sonst viel zu selten auf die große Bühne schaffen. „phōnē“ soll ein weltweites Netzwerk von Theatern werden, die in und für Regional- und Minderheitensprachen und -kulturen spielen.  Diese sollen in ihrer Aufgabe gestärkt werden, bedrohte Minderheitensprachen wiederzubeleben und ihnen eine weltweite Plattform zu geben.

Das von der EU geförderte Projekt startete vor einem Jahr. Am vergangenen Wochenende (30. Juni bis 1. Juli 2023) fand die erste Konferenz „The sound of minority languages in theatre“ im Deutsch-Sorbischen Volkstheater in Bautzen/Budyšin, Deutschland, statt – und wir freuen uns sehr, dass wir als Projektpartner und mit einer Referentin dabei sein durften.

Mit einer Mischung aus Fachvorträgen und Theaterdarbietungen war das Programm sehr abwechslungsreich und gab Einblicke in mehr als 15 Minderheiten- oder indigene Sprachen und ihre Arbeit im Theaterbereich. „Gemeinsam wollen wir erkunden, wie wir uns in Zukunft gegenseitig in unserer Arbeit unterstützen können, um neue Wege für den Theatersektor in Minderheitensprachen zu beschreiten und sein Ansehen auf nationaler und internationaler Ebene zu verbessern“, sagt Projektmanagerin Elisa Braun.

Als FUEN hatten wir die Gelegenheit, unsere Tätigkeit als Dachorganisation der autochthonen nationalen Minderheiten durch einen Vortrag durch die Koordinatorin unserer Arbeitsgemeinschaft Bildung, Bérengère Vogel, zu präsentieren und mit dem internationalen Publikum ins Gespräch zu kommen. „Theater erweitert die Perspektive und schafft ein globaleres Bild, das wir auch in der Arbeit der AG Bildung in der FUEN aufgreifen könnten“, so ihr Fazit.

Die Konferenz steht im Einklang mit der Internationalen Dekade der indigenen Sprachen, die von der Generalversammlung der Vereinten Nationen für den Zeitraum zwischen 2022 und 2032 ausgerufen wurde, um auf den kritischen Status vieler indigener Sprachen in der ganzen Welt aufmerksam zu machen und Maßnahmen zu ihrer Erhaltung, Wiederbelebung und Förderung zu fördern.

„Theater kann einen aktiven Beitrag zur Wiederbelebung bedrohter Minderheitensprachen leisten, weil es einen Raum für Sprache bietet, aber auch, weil es nichtsprachliche Kommunikationsformen nutzt. So erleichtert gerade das Theater Menschen, die noch nicht über gesicherte Kenntnisse der Minderheitensprache verfügen, den Einstieg. Auf diese Weise kann die kulturelle und sprachliche Vielfalt gesichert werden“, heißt es seitens phōnē.

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