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Europäisches Dialogforum zu Gast bei der UNESCO und der französischen Nationalversammlung

„Durch Förderung der Zusammenarbeit zwischen den Völkern in Bildung, Wissenschaft und Kultur zur Wahrung des Friedens und der Sicherheit beitragen“ – so lautet die Leitidee der UNESCO. Auch bei der FUEN arbeiten und handeln wir tagtäglich nach diesem Prinzip, sodass uns eine noch engere Zusammenarbeit und ein Austausch mit der Sonderorganisation der Vereinten Nationen sinnvoll erscheint. Am 5. Juli reiste das Europäische Dialogforum (EDF) der FUEN mit einer elfköpfigen Delegation in die UNESCO-Zentrale nach Paris, Frankreich, um sich mit Vertreter*innen aus den Bereichen Kultur und Sprache über gemeinsame Ziele auszutauschen.

Schwerpunkt der Gespräche war die Stärkung der Zusammenarbeit in Bezug auf den Erhalt der sprachlichen Vielfalt. Die UNESCO hat mit dem World Atlas of Languages ein wertvolles Instrument entwickelt, das 2000 Sprachen aus 122 Ländern und somit die Sprachenvielfalt dokumentiert, aber gleichzeitig Rückgänge aufzeigt. Sprachenpolitik, der Gebrauch der Muttersprache und Bildung wurden als Bereiche identifiziert, in denen die Organisationen zusammenarbeiten könnten.

Jaco du Toit, Leiter der Abteilung für den universellen Zugang zu Informationen der UNESCO, hob die Bedeutung der Beiträge der FUEN-Mitgliedsorganisationen zum UNESCO-Weltatlas der Sprachen hervor. „Die FUEN-Mitgliedsorganisationen spielen eine entscheidende Rolle bei der Überprüfung dieses Instruments und stellen sicher, dass die Informationen über die Sprachen ihrer Minderheiten gut dokumentiert sind“, so Jaco du Toit.

FUEN-Präsident Loránt Vincze wies darauf hin, dass die Minderheiten leider kaum Einfluss auf die Arbeit der UNESCO hätten, da die Staaten die Vorschläge machen würden, z. B. für die Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO, und die Vorschläge der Minderheiten oft nicht berücksichtigt würden.

Beim Treffen wurden außerdem die Arbeit und die Projekte der FUEN vorgestellt, während die UNESCO-Vertreter*innen ihre Programme und Pläne für das Internationale Jahrzehnt der indigenen Sprachen 2022-2032 präsentierten. Jaco du Toit wies auch auf die vielfältigen Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen den beiden Organisationen hin, einschließlich spezifischer Projekte zur Unterstützung des Erhalts der sprachlichen und kulturellen Vielfalt. Vor allem im Bereich der Jugendarbeit ergaben sich Perspektiven einer Kooperation.

„Eine minderheitenfreundliche Einstellung der regionalen und nationalen Regierungen der Staaten mit sprachlicher Vielfalt sind das A und O“, betonte Jens A. Christiansen, EDF-Vorsitzender. Das Europäischen Dialogforum der FUEN spiele bei der Förderung guter Modelle für eine erfolgreiche Zusammenarbeit und einem erfolgreichen Dialog zwischen Minderheiten und Mehrheiten eine wichtige Rolle.

Die EDF-Mitglieder wiesen die UNESCO auch auf die Notwendigkeit hin, die Zusammenarbeit auf der Ebene der direkten Finanzierung von Minderheiten-NGOs durch die UNESCO zu intensivieren. Direkte Finanzierungen sind in Fällen, in denen nationale Regierungen die sprachliche und ethnische Vielfalt nicht als Vorteil betrachten, von entscheidender Bedeutung.

Im Anschluss traf sich die FUEN-Delegation mit Mitgliedern der französischen Nationalversammlung, welche korsische und bretonische Gemeinschaften vertreten. Auch der Ko-Vorsitzende der Interfraktionellen Arbeitsgruppe Minderheiten im Europäischen Parlament, François Alfonsi, nahm teil. In dem Gespräch ging es um Mechanismen zur Stärkung der politischen Partizipation von Minderheiten in Frankreich und in Europa und um Möglichkeiten, wie das Europäische Dialogforum die politische Partizipation von Minderheiten fördern kann.

Ein weiteres Thema waren die Herausforderungen in Bezug auf die Identität und die Rechte von Minderheiten, welche sich aus der formalen Nichtanerkennung von Minderheiten in einigen Staaten, z.B. in Frankreich, ergeben. Schließlich ging es darum, wie es mit der Billigung der Minority SafePack-Initiative in Frankreich im Rahmen der Umsetzung der Initiative auf nationaler Ebene weitergeht.

Die Delegation der FUEN bestand aus:

  • Loránt Vincze, FUEN-Präsident, MEP, Rumänien
  • Jens A. Christiansen, EDF-Vorsitzender, Sydslesvigsk Forening (SSF), Deutschland
  • Andor Barabás, Präsident der Jugend Europäischer Volksgruppen (JEV)), Rumänien
  • Dóra Emese Szilágyi, Demokratische Allianz der Ungarn in Rumänien (RMDSZ), Rumänien
  • Olivia Schubert, Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen (LdU), Ungarn
  • Volomydyr Leysle, Rat der Deutschen in der Ukraine (RDU), Ukraine
  • Bernard Gaida, Verband der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen (VdG), Polen
  • Kateryna Haertel, politische Referentin & Projektkoordinatorin, FUEN Brüssel
  • Johan Häggman, politischer Berater, FUEN Brüssel
  • Jean Faivre und Bernard Faivre, FUEN-Mitgliedsorgananistion „Unser Land”, Frankreich

 

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