Föderalistische Union Europäischer Nationalitäten
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Die Vojvodina – eine ideale Gastgeberin für das Forum der Europäischen Minderheitenregionen zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit

Mit 17 gesprochenen Sprachen und vier Amtssprachen ist Neusatz/Novi Sad/Újvidék der ideale Ort für das FUEN-Forum der Europäischen Minderheitenregionen der FUEN. Als Provinz mit 25 Nationalitäten kann die Vojvodina vielen europäischen Regionen als Vorbild im Minderheitenschutz dienen. Gleichzeitig bietet sie einen hervorragenden Rahmen, um über den Mehrwert von Minderheiten in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit und im europäischen Integrationsprozess zu diskutieren – ein zentrales Anliegen Serbiens.

Das zweitägige Forum begann am Freitagmorgen (27. Juni) mit Grußworten im Gebäude der Versammlung der Autonomen Provinz Vojvodina.

Juhász Bálint, Präsident der Versammlung, wies darauf hin, dass das Parlament mit sechs Amtssprachen das zweit-mehrsprachigste der Welt sei – nach dem Europäischen Parlament. Die Vojvodina zeige, wie durch Dialog und gegenseitigen Respekt eine Gesellschaft entstehen könne, die nicht nur Vielfalt anerkenne, sondern auch aktiv zum Gedeihen der Gemeinschaften beitrage.

„Die europäischen Regionen, in denen autochthone sprachliche oder ethnische Minderheiten leben, stärken Europa auf besondere Weise: Sie schlagen Brücken zwischen den Mitgliedstaaten und spielen eine entscheidende Rolle für die europäische Integration“, sagte Loránt Vincze, Mitglied des Europäischen Parlaments und Präsident der FUEN. Das Forum der Europäischen Minderheitenregionen sei ins Leben gerufen worden, um diese Realität sichtbar zu machen – durch Austausch, gute Praxisbeispiele und verstärkten Einfluss auf EU-Politik. Zum ersten Mal finde das Forum in einem Staat statt, der noch nicht Teil der EU ist. Doch gerade Serbien – und insbesondere die Vojvodina – könnten beim Minderheitenschutz Vorbild für viele EU-Staaten sein. „Mit dieser Veranstaltung tragen wir dazu bei, die Vojvodina auf europäischer Ebene sichtbarer zu machen“, so Vincze.

„Der Schutz und die Weiterentwicklung nationaler Gemeinschaften ist eine europäische Aufgabe. Hier bei uns wurde schon vor Jahrzehnten auf Dialog und Vertrauensbildung gesetzt. Wir haben Partner gesucht, keine Feinde, und verfolgen unsere Ziele im Rahmen der Demokratie. Das Modell der Vojvodina sendet die Botschaft nach Europa, dass man seiner Identität treu bleiben und gleichzeitig stolze, respektierte Bürgerinnen und Bürger des eigenen Landes sein kann. Wir hoffen, dass unser Beispiel auch für andere nationale Gemeinschaften Europas hilfreich ist“, sagte Pásztor Bálint, Präsident der Allianz der Vojvodina-Ungarn (VMSZ).

Novi Sads Bürgermeister Žarko Mićin betonte, dass sich seine Stadt durch das Mitwirken aller Nationalitäten weiterentwickle. Jedes Kind verdiene die gleichen Chancen auf Fortschritt und Erfolg – unabhängig von der Sprache, die es zu Hause spricht. Usame Zukorlić, Minister für Versöhnung, regionale Zusammenarbeit und soziale Stabilität der Republik Serbien, sprach über die Bedeutung regionaler Entwicklung. Richard Masa, Leiter der Abteilung „Operationen II“ bei der EU-Delegation in Serbien, unterstrich die Rolle der EU als verlässlicher Partner bei der Demokratisierung und beim Aufbau einer inklusiven Gesellschaft, in der sich alle respektiert fühlen. Die EU-Abgeordnete Željana Zovko (Ausschuss für Auswärtige Angelegenheiten, AFET) sprach sich eindringlich für die EU-Integration der Westbalkanstaaten aus, verwies aber auch auf verbleibende Herausforderungen in Serbien.

Im weiteren Verlauf des Programms wurde die Autonome Provinz Vojvodina als Modell für kulturelle Autonomie vorgestellt, gefolgt von Keynotes und einer Podiumsdiskussion über den wirtschaftlichen Mehrwert von Minderheitengemeinschaften in Grenzregionen – mit Beiträgen aus Sachsen, Schleswig-Holstein und der Vojvodina sowie Präsentationen zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen Italien–Kroatien–Slowenien, Nouvelle-Aquitaine–Baskenland–Navarra und Elsass–Lothringen–Baden-Württemberg.

Der Freitag endete mit einem Besuch in der mehrsprachigen Stadt Subotica/Szabadka.

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