Föderalistische Union Europäischer Nationalitäten
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Hohe Erwartungen an die FUEV


„Es kann nicht sein, dass ein Mitglied der EU, nämlich Griechenland, die Minderheit der Westthrakier Türken nicht als eine türkische Minderheit in Griechenland anerkennt und somit einen Beschluss des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte einfach aushebelt.“ Das erklärte der Präsident der Föderalistischen Union Europäischer Volksgruppen (FUEV) nach einem Besuch der rund 150.000 köpfigen Minderheit der griechischen Türken, von denen etwa 100.000 in Westthrakien leben, einer Region an der griechisch-bulgarischen Grenze mit Komotini als regionaler Hauptstadt.

Die Westthrakier Türken leben seit rund 300 Jahren in diesem Landstrich. Sie kamen in der Vergangenheit aus den ärmeren Bergregionen in die Städte. Rund 20.000 Westthrakier Türken sind nach Deutschland ausgewandert, rund 30.000 leben jetzt in der Türkei, rund 100.000 in Griechenland.

Die Westthrakier Türken wollen von Griechenland als türkische Minderheit anerkannt werden. Griechenland erkennt jedoch generell keine nationalen Minderheiten an, sondern nur religiöse. Wichtige Forderungen der türkischen Minderheit in Griechenland sind das Recht auf eine bessere Ausbildung und auf Zweisprachigkeit in Kindergärten und Schulen. Bisher liegt es besonders bei der Ausbildung im Argen. Kinder erhalten zwar Unterricht auf Türkisch, doch die Türkischlehrer, die von Griechenland gestellt werden, haben oftmals keine geeignete Qualifikation. Die türkische Minderheit in Griechenland fordert, dass die Kinder neben Griechisch muttersprachlichen Unterricht in Türkisch erhalten.

Zum ersten Mal waren die Föderalistische Union Europäischer Volksgruppen FUEV, und die Midas, der Zusammenschluss von Tageszeitungen der europäischen Minderheiten zusammen auf Fact Finding Mission. Dabei sprachen die Vertreter der FUEV mit Vizepräsident Dieter Paul Küssner, dem Generalsekretär von Sydslesvigsk Forening SSF, Jens A. Christiansen, und dem Mitglied des Präsidiums der FUEV Halit  Habip Oglou, der zugleich Vorsitzender der ABTTF ist, die die Westthrakier Türken im Ausland vertritt, mit Vertretern verschiedenster Gruppierungen der Westthrakier Türken über die aktuelle Situation.

„Die Benachteiligung der Westthrakier Türken ist mit Händen zu greifen“, sagte Präsident Hans Heinrich Hansen. „50% der Akademiker sind arbeitslos, und das hat nicht nur mit der finanziellen Krise in Griechenland zu tun, sondern mehr noch mit der Ausgrenzung der Akademiker aus der öffentlichen Verwaltung.“

Die türkische Minderheit in Griechenland, so Hans Heinrich Hansen, stellt hohe Erwartungen an die FUEV. Für sie ist die FUEV das Fenster nach aussen und die einzige europäische Minderheitenorganisation, die für ihre Belange eintritt. „Das ist für uns eine Herzensangelegenheit, denn wir sind die Stimme der europäischen Minderheiten, aber es ist auch eine große Verantwortung. Dieser Verantwortung gerecht zu werden ist unsere wichtigste  Aufgabe.“

Fotos: ABTTF und DEB Partei

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