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Ministerpräsident Daniel Günther wirbt für den Schutz von Minderheiten

In einer Videokonferenz mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther dafür geworben, den Schutz und die Förderung nationaler Minderheiten und der rund 60 Regionalsprachen im Rechtsrahmen der EU dauerhaft zu verankern.

In Schleswig-Holstein im Norden Deutschlands sind mit der dänischen Minderheit, der friesischen Volksgruppe und den Sinti und Roma zwei Minderheiten und eine Volksgruppe zuhause. Auch an Regional- und Minderheitensprachen fehlt es nicht – mit Dänisch, Friesisch, Plattdeutsch und Romanes sind es vier.

„Schleswig-Holstein hat die europäische Bürgerinitiative Minority Safepack (MSPI) von Anfang an unterstützt", sagte der Ministerpräsident. Die Initiative hatte 2017 und 2018 knapp 1,2 Millionen Unterschriften dafür gesammelt, um nationale Minderheiten rechtlich besser durch die EU zu sichern. Die EU-Kommission hatte die Initiative 2021 zurückgewiesen und auf bereits bestehende Programme hingewiesen. Da es nun an den Regierungen der Mitgliedsstaaten, dem Ausschuss der Regionen sowie den Organisationen der Minderheiten und Sprachgruppen liege, Verbesserungen zu erreichen, sei er der EU-Kommissionspräsidentin sehr dankbar für das konstruktive Gespräch, sagte Günther. Es liege im Interesse aller Mitgliedsstaaten der Union, den Beitrag sprachlicher, kultureller und einheimischer Minderheiten und Volksgruppen für die regionale Entwicklung und den kulturellen Reichtum Europas sichtbar zu machen und zu unterstützen.

In diesem Zuge lobte Günther das zentrale Forschungs- und Innovations-Programm „Horizont Europa“ der EU, unter dessen Leitlinien es möglich ist, Sprachen als Teil des europäischen Kulturerbes zu schützen. Für den Bestand und die Zukunft der Regional- und Minderheitensprachen sei das ein wichtiger Fortschritt. Ebenso wichtig sei mehr Forschung zu der Bedeutung nationaler Minderheiten und ihrer Sprachen für die Gesellschaft. Aus so gewonnenen Erkenntnissen könne man Strategien entwickeln, die allen Bürgerinnen und Bürgern, Institutionen und Unternehmen zugutekommen.

In Schleswig-Holstein könne die Europäische Akademie Sankelmark bei diesen Projekten helfen. Diese verfolgt das Ziel, Menschen durch verschiedene Veranstaltungen und Begegnungen die Europäische Union näher zu bringen. Außerdem hilft sie in Minderheitenfragen und entwickelt Lösungsansätze für Probleme zwischen Minderheiten und der Mehrheitsbevölkerung. Laut Günther könne die Akademie gerade kleineren Organisationen den Zugang zu europäischer Förderung erleichtern.

Auch Förderprogramme wie „Erasmus+" und „Kreatives Europa" sollen wichtige Anlaufstellen auf nationaler Ebene werden. Mit dem „Erasmus+"-Programm sollen Bildung, Jugend und Sport in der Europäischen Union unterstützt werden. Dabei liegt der Fokus vor allem auf dem Austausch zwischen jungen Menschen aus EU-Ländern, beispielsweise durch Auslandssemester und europaweit stattfindenden Aktionen. Mit „Kreatives Europa" will die EU nicht nur Kreativität in Medien und Kultur, sondern auch kulturelle und sprachliche Diversität, zum Beispiel durch Minderheiten, fördern. 

Text und Foto: Staatskanzlei SH/ Schleswig-Holstein.de

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