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Jahresauftaktsitzung in Südtirol: ein ehrgeiziges Programm für die FUEN in den nächsten zwölf Monaten

Traditionell findet die erste Präsidiumssitzung des Jahres in Bozen/Bolzano statt. Dieses Jahr war es nicht anders. Vom 22. – 24. Januar reisten die Mitglieder des Präsidiums aus allen Richtungen Europas nach Südtirol, um über die Aktivitäten und die Strategie der FUEN für die kommenden zwölf Monate zu diskutieren.

Hans Heinrich Hansen, FUEN Präsident unterstrich die guten Beziehungen zu Südtirol: “ Es kommt nicht von ungefähr, dass die FUEN ihren Jahresauftakt in Südtirol begeht. Das Südtiroler Autonomie-Modell ist ein gelungenes Beispiel für eine friedliche Lösung des Zusammenlebens von Minderheiten und Mehrheit in einer Region. Es ist für die Solidarität der Minderheitengemeinschaft in Europa stets wichtig gewesen, auf die Unterstützung aus Südtirol zu bauen. Hier haben wir viele Mitstreiter und Mitdenker.

Hansen bedauerte im Namen der FUEN die Anschläge von Paris und zeigte sich bestürzt darüber, dass die multilaterale Krise in Europa nicht vor der Anwendung von Gewalt zurückschreckt.

„Wir befinden uns in einer sich verändernden Welt und einer sich wandelnden Gesellschaft. Es ist eine Frage der Menschenwürde, wie wir mit den Zukunftsfragen und Ängsten der Menschen umgehen. In uns allen gibt es eine tiefe Sehnsucht nach Frieden. Wir Minderheiten haben immer gesagt, dass wir mit unseren interkulturellen Erfahrungen und Werten zum Abbau von Spannungen und beim Aufbau von transnationalen Beziehungen beitragen können und wollen.“

Die FUEN selbst und jede ihrer Mitgliedsorganisationen hält eine Reihe von konkreten Angeboten für Politik und Gesellschaft bereit:

Zunächst einmal gibt es die Europäische Bürgerinitiative Minority SafePack. Diese Initiative, mit konkreten Vorschlägen zur Verbesserung für den Schutz der Minderheiten auf der Ebene der Europäischen Union, wurde von der Europäischen Kommission abgelehnt. Die Ablehnung wurde von den Organisatoren angefochten. Die FUEN erwartet bis zum Ende dieses Jahres eine Entscheidung vom Europäischen Gerichtshof. Die FUEN engagiert sich in der Zwischenzeit in einem aktiven Dialog für den Schutz der Minderheiten mit Vertretern europäischer Institutionen, unter anderem mit der Europäischen Kommission. Es ist klar, dass die Bürgerinitiative nicht so funktioniert wie es angedacht war und somit Anpassungen dazu notwendig sind: es sollte sich wesentlicher auf den politischen Charakter, als auf die rechtlichen Aspekte konzentriert werden. Die FUEN wird die anstehenden Auswertungen im Jahr 2015 aufmerksam verfolgen.

Eine zweite wichtige Priorität im Jahr 2015 für die FUEN wird es sein, die Regionen und die einzelnen Minderheiten einander näherzubringen und die Zusammenarbeit dieser Regionen auf europäischer Ebene zu fördern. Mit Hilfe einflussreicher Politiker aus ganz Europa will die FUEN die Probleme und Werte der Europäischen Minderheiten höher auf die europäische Agenda bringen. Angekündigt wurden eine Zusammenkunft der Regionen 2015 in Brüssel und 2016 zur EUROPEADA.

Drittens - ein Highlight für die Europäischen Minderheiten wird der FUEN Kongress 2015 sein, welcher vom 13. -17. Mai 2015 bei den Westthrakien-Türken in Griechenland stattfinden wird. Während der Präsidiumssitzung wurde das Programm besprochen. Der FUEN Kongress in Komotini möchte sich eingehend mit der prekären Situation der Türken in Griechenland beschäftigen. Sie sind nicht als eine türkische Minderheit anerkannt und ihre Autonomie in Fragen von Religion und Bildung wird nicht akzeptiert, obwohl internationale Verträge diese Autonomie garantiert haben. Ebenfalls auf dem Kongress wird auch die jährliche Delegiertenversammlung der FUEN stattfinden.

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