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Vom Westbalkan auf virtuelle Studienreise durch Schleswig-Holstein

Die schleswig-holsteinischen Institutionen des Minderheitenschutzes, zivilgesellschaftliche Organisationen sowie die Minderheiten selbst und ihre Organisationen werden Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Albanien, Bosnien und Herzegowina, dem Kosovo, Nordmazedonien und Serbien vom 26. bis 28. Oktober 2021 im Rahmen einer virtuellen Studienreise durch Schleswig-Holstein vorgestellt. Bei den Teilnehmenden, die per Livestream zugeschaltet sind, handelt es sich um lokale Beamte und Vertreter von Nichtregierungsorganisationen aus verschiedenen Gemeinden mit Minderheitsbevölkerung, die daran interessiert sind, best-practice-Beispiele kennenzulernen und in Zukunft auf ihre jeweiligen Heimatregionen zu übertragen.

Bei der Eröffnung am Dienstag erklärten Angela Zur von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und Éva Pénzes, Generalsekretärin der FUEN, dass der Zweck des Besuchs darin besteht, den Teilnehmern aus den fünf westlichen Balkanstaaten die Institutionen und Strukturen des Diversitätsmanagements in Schleswig-Holstein vorzustellen. Modelle für die Einbeziehung von Minderheiten in allen Lebensbereichen und die Mechanismen für die Zusammenarbeit zwischen den Akteuren sollen beleuchtet werden.

Die virtuelle Studienreise ist das Nachfolgeprojekt des 2016 gestarteten Projekts „Minderheiten auf dem Westbalkan“, das zur Eröffnung eines Büros des Minderheitenbeauftragten in Bjeljina, Bosnien und Herzegowina, und zur Einrichtung eines Forums für sozialen Dialog (nach dem Modell des Dialog Forum Norden) in Tetovo, Nordmazedonien, führte.

Johannes Callsen, Minderheitenbeauftragter des Landes Schleswig-Holstein, begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemeinsam mit Linda Pieper, Referentin für Minderheitenfragen in der Staatskanzlei, und gab einen kurzen Überblick über die Praktiken und Mechanismen, die das schleswig-holsteinische Modell als führendes Vorbild für die Beziehungen zwischen Mehrheit und Minderheit in Europa ausmachen.

„Minderheitenpolitik ist für uns in Schleswig-Holstein von großer Bedeutung. Diese Region ist seit langem die Heimat verschiedener Kulturen, und die Menschen hier haben jahrhundertelang gelitten, bis die bahnbrechenden Volksabstimmungen im Jahr 1920 den Grenzstreit zwischen Dänemark und Deutschland beendeten und endlich Frieden brachten", so Callsen. Er fügte hinzu, dass seither „aus erbitterten Feinden enge Freunde geworden sind“ und die Minderheiten als Brückenbauer fungieren. „Wir haben daraus gelernt: Wenn man miteinander redet, können sogar uralte Konflikte überwunden werden.“

Am ersten Tag der Reise wurden auch die Bürgerbeauftragten des Landes Schleswig-Holstein, die Programme des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur zur Förderung von Minderheiten sowie die Tätigkeit der Jugendberufsagentur vorgestellt.

Die Studienreise wird von der FUEN als Partner im Projekt „Enhancing local capacities to implement the 2030 Agenda and the Leave No One Behind Principle“ organisiert, das vom Network of Associations of Local Authorities of South-East Europe (NALAS) in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Zusammenarbeit (GIZ) im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und des Landes Schleswig-Holstein im Westbalkan durchgeführt wird.

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