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Europäisches Dialogforum der FUEN zu politischen Gesprächen in Brüssel

Anlässlich des Europäischen Tags der Sprachen 2025 kam das Europäische Dialogforum (EDF) der FUEN vom 22. bis 24. September in Brüssel zum Austausch mit Vertreterinnen und Vertretern zentraler EU-Institutionen zusammen. Auf der Agenda standen Gespräche mit der Europäischen Kommission, dem Europäischen Parlament sowie dem Europäischen Ausschuss der Regionen. Ziel war es, nach der Abweisung der Berufung zur Minority SafePack Initiative (MSPI) durch den Europäischen Gerichtshof im Juni dieses Jahres erneut auf die Notwendigkeit einer kohärenten Minderheitenpolitik der Europäischen Union hinzuweisen.

Im Gespräch mit dem Büro der EU-Kommissarin für Gleichstellung, Hadja Lahbib, machte das EDF deutlich, dass nationale Minderheiten in der europäischen Gleichstellungspolitik bislang kaum berücksichtigt werden. Gefordert wurden die Entwicklung einer eigenen Strategie für nationale Minderheiten und Sprachgruppen sowie die Einrichtung dauerhafter Konsultationsmechanismen zwischen der EU-Kommission und den Minderheitenorganisationen. Zudem erneuerte die Delegation ihre Kritik an den bestehenden Geoblocking-Regeln, die Angehörige sprachlicher Minderheiten in Grenzregionen beim Zugang zu Medieninhalten benachteiligen. Der Vorsitzende des EDF, Jens A. Christiansen, betonte: „National minorities are not against Europe – they are Europe!“

Auch beim Treffen mit der Interfraktionelle Arbeitsgruppe Traditionelle Minderheiten, nationale Gemeinschaften und Landessprachen im Europäischen Parlament brachte das EDF seine Anliegen ein. Diskutiert wurden die strategische Ausrichtung der kommenden Jahre, die weitere Zusammenarbeit zwischen FUEN und der Intergruppe sowie die anstehenden politischen Prioritäten. Das EDF schlug ein gemeinsames Treffen für Anfang 2026 vor, um die Zusammenarbeit mit Parlamenten, der Parlamentarischen Versammlung des Europarats (PACE) und europäischen Institutionen noch enger zu verzahnen. Der Vorsitzende der Interfraktionellen Arbeitsgruppe, Loránt Vincze, MdEP und Präsident der FUEN, sagte: „Die Intergruppe hat sich in dieser Wahlperiode als wichtige Plattform etabliert, und ihre enge Beziehung zur FUEN wird auch in Zukunft stark bleiben.“

Beim Europäischen Ausschuss der Regionen (CoR) unterstrich die EDF-Delegation den Beitrag von Minderheiten zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit und stellte das FUEN-Forum der Europäischen Minderheitenregionen als wichtige Plattform für Austausch und Vernetzung vor. Darüber hinaus forderte das EDF den CoR auf, sich für eine Reform der EU-Geoblocking-Bestimmungen einzusetzen. Die Gesprächspartnerinnen und -partner, darunter Béatrice Taulegne, Direktorin im Generalsekretariat des AdR, zeigten sich offen für eine engere Kooperation und signalisierten Unterstützung bei weiteren Schritten.

Die politischen Gespräche des EDF waren eingebettet in die Aktivitäten rund um den Europäischen Tag der Sprachen 2025. Am Abend des 23. September lud die FUEN in ihr Brüsseler Büro zu einem Empfang ein, bei dem Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Minderheitenorganisationen sowie Partner und Freunde der FUEN zusammenkamen (mehr dazu hier). Am 24. September folgte im Europäischen Parlament die Konferenz der Intergruppe für Minderheiten „Pillars of Diversity: Our Linguistic Heritage Shapes Europe“, die den Wert der sprachlichen Vielfalt in Europa in den Mittelpunkt stellte (mehr dazu hier). Ergänzend nutzte das EDF die Gelegenheit, im Europäischen Parlament Informationsmaterial über seine Arbeit sowie die Tätigkeiten der FUEN zu verbreiten und den direkten Austausch mit Abgeordneten, Interessierten und Gästen zu suchen.

Hintergrund: Europäischer Tag der Sprachen

Der Europäische Tag der Sprachen wird jedes Jahr am 26. September begangen. Er wurde 2001 vom Europarat und der Europäischen Union ins Leben gerufen und macht auf die Bedeutung des Sprachenlernens aufmerksam, fördert die sprachliche und kulturelle Vielfalt Europas und ermutigt zum lebenslangen Sprachenlernen – sei es in der Schule, am Arbeitsplatz oder aus persönlichem Interesse. Er richtet sich gleichermaßen an politische Entscheidungsträger, Bildungseinrichtungen, zivilgesellschaftliche Organisationen und die breite Öffentlichkeit und soll das Bewusstsein für die Mehrsprachigkeit Europas stärken.

Im Jahr 2025 begingen die FUEN und ihre Partnerorganisationen den Tag in Brüssel mit einem hochrangigen Empfang, einer Roundtable-Sitzung der Intergruppe für Minderheiten im Europäischen Parlament sowie mehreren Seminaren zu Regional- und Minderheitensprachen. Eine Übersicht aller Veranstaltungen ist HIER verfügbar.

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