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„Ein großes Vorbild“: FUEN-Preis 2022 geht an Gianclaudio Bressa

Minderheiten in ihrer Entfaltung und ihren speziellen Bedürfnissen zu unterstützen – das beherrscht der italienische Politiker Gianclaudio Bressa in vorbildlicher Weise. Als Zeichen der Würdigung seines unermüdliches Einsatzes und seiner Errungenschaften für autochthone, nationale Minderheiten und Sprachgruppen erhält er den FUEN-Preis 2022.

Wer in den Belluneser Dolomiten aufwächst, zwischen rauen Felswänden und mit all den Herausforderungen, die ein Leben in den Bergen mit sich bringt, der weiß, worauf es ankommt: Ein gutes Zusammenleben der Menschen – egal, welche Sprache sie sprechen oder welcher Nationalität sie angehören. Darauf hat sich Gianclaudio Bressa in seiner politischen Karriere immer wieder zurückbesonnen.

„Artikel 6 der italienischen Verfassung besagt: ,Die Republk schützt die sprachlichen Minderheiten durch geeignete Regelungen' - das ist es, was ich in meiner Regierungszeit getan habe in dem Bewusstsein, dass Europa, wie Romano Prodi sagte, eine Union von Minderheiten ist", so Bressa.

„Mit seinem Handeln ist Gianclaudio Bressa ein Beispiel und Vorbild; als Vertreter der Mehrheitsbevölkerung hat er nicht nur ein offenes Ohr, sondern hat durch aktives und konkretes Handeln über Jahrzehnte gezeigt, wie man Minderheiten in Ihrer Entfaltung unterstützen kann“, sagte Daniel Alfreider, FUEN-Vizepräsident und als Stellvertretender Landeshauptmann der Autonomen Region Bolzano-Südtirol ein guter Kenner des Preisträgers, bei seiner Laudatio. Gianclaudio Bressa sei ein großes Vorbild und ein Beispiel dafür, wie staatliche Vertreter mit ihren Minderheiten umgehen sollten.

Auch im Zusammenhang mit der Stärkung autonomer Regionen habe er sich in Italien verdient gemacht: „Für ihn ist die Autonomie eine Ressource, eine Art des Zusammenlebens und auch ein Ausgangspunkt für den Aufbau eines immer besseren Zusammenlebens“, so Daniel Alfreider. Seiner engagierten Arbeit sei es auch zu verdanken, dass die Autonomen Regionen und im Speziellen in den Provinzen Südtirol und dem Trentino eine neue Diskussion über die Zukunft der Autonomie angestoßen wurde, um auch die Finanzen zu konsolidieren.

Die FUEN hat von Gianclaudio Bressa große Hilfe im Zusammenhang mit der Minority SafePack Initiative erhalten. Während seiner Zeit als Regierungsmitglied im italienischen Parlament war seine Unterstützung für das Projekt in Italien maßgebend.

Gianclaudio Bressa wurde 1956 in Belluno in Italien geboren. Von 1996 bis 2018 war er Mitglied der italienischen Abgeordnetenkammer und mehrmals Mitglied der italienischen Regierung. Er ist Mitglied der Partei „Partito Democratico“. Momentan kämpft er in Italien für mehr Pluralität und gegen Monopole in den italienischen Medien.

Gern hätte der Preisträger seine Auszeichnung im Rahmen des FUEN-Kongresses persönlich entgegen genommen, musste jedoch aufgrund eines Unfalls und damit verbundenen Operation in dieser Woche seine Teilnahme absagen. Wie auf dem Titelbild, das am heutigen Vormittag bei ihm zu Hause in Rom aufgenommen wurde, zu erkennen ist, geht es ihm den Umständen entsprechend gut. Stellvertretend für den Preis wurden ihm im Namen der FUEN Blumengrüße überreicht.

Präsident Loránt Vincze und Vize-Präsident Daniel Alfreider mit dem FUEN-Preis

Hintergrund: Der FUEN-Preis

Der FUEN-Preis ist eine besondere Ehrung für Personen, die aktiv für den Minderheitenschutz tätig sind und sich mit Engagement und Einsatz für die Verbesserung und Anerkennung der autochthonen, nationalen Minderheiten und Sprachgruppen in Europa einsetzen. Ins Leben gerufen wurde die Auszeichnung im Jahr 2019. Nun wurde sie im Rahmen des FUEN-Kongresses 2022 zum dritten Mal feierlich vergeben. Die bisherigen Preisträger sind Hartmut Koschyk (2019) sowie Fernand de Varennes (2021).

Das Kunstobjekt trägt den Titel „Zwei Brücken“ und steht symbolisch für eine der Leitlinien der FUEN: Minderheiten sind Brückenbauer. Das aus Gießharz, Blattgold und Holz gefertigte Kunstwerk wurde von der Flensburger Künstlerin Simone Bruhn, die der dänischen Minderheit angehört, gefertigt. Er soll das friedliche Zusammenleben in Europa symbolisieren und ist ein Zeichen für das Zusammenspiel von Tradition und Moderne.

 

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