Auf dem Weg zu einer Million Unterschriften für die Vielfalt Europas
10.06.2013Vom 19. bis zum 23. Juni 2013 findet in Brixen, Südtirol, der 58. FUEV-Kongress statt. Mit rund 200 Teilnehmern ist der Zuspruch rekordverdächtig.
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Die FUEV ist mit über 90 Mitgliedern der größte Dachverband der autochthonen, nationalen Minderheiten / Volksgruppen in Europa. Mit der Partei der ungarischen Gemeinschaft aus der Slowakei (Magyar Közösség Pártja), der Partei der West-Thrakien Türken aus Griechenland (Dostluk Eşitlik Barış Partisi) und der Bretonischen Nationalpartei aus Frankreich (Strollad Breizh) haben sich in diesem Jahr drei neue Organisationen um eine Mitgliedschaft in der FUEV beworben.
Im Mittelpunkt stehen in Brixen zwei Themenbereiche:
- die Möglichkeiten der Autonomie und Selbstverwaltung für die Minderheiten / Volksgruppen in Europa. Unter anderem werden Luis Durnwalder (Südtirol), Jordi Pujol (Katalonien), Annika Olsen (Färöer Inseln) und Leanne Wood (Wales) über die Modelle der territorialen und kulturellen Autonomie / Selbstverwaltungen in Europa berichten.
- die Europäische Bürgerinitiative der Minderheiten - „Du bist nicht allein! 1 Million Unterschriften für die Vielfalt in Europa“. Die Initiative wird mit einer Aktion auf dem Domplatz von Brixen vorgestellt.
„Die Entwicklung der Regionen entscheidet die Zukunft Europas maßgeblich mit. Europa muss zu einem echten Europa der Regionen wachsen – sonst wird die Europäische Union scheitern“, so FUEV-Präsident Hans Heinrich Hansen, der von der FUEV-Vizepräsidentin Martha Stocker, die aus Südtirol stammt, Unterstützung erhält: „Wenn die Staaten in Europa nicht verstehen, dass sie ihren Regionen eine starke Autonomie sichern müssen, dann gefährden sie ihre eigene Position. Es muss deutlich gemacht werden, dass mehr Kompetenzen in die Regionen und auf die europäische Ebene transferiert werden müssen. Die Regionen wollen und können ihre Geschicke am besten selbst verwalten.“
Die europäischen Minderheiten und Volksgruppen kommen im europäischen Mehrebenensystem nicht genug zur Geltung, so die deutliche Ansage der FUEV an die nationalen Regierungen und nach Brüssel an die Kommission. Einige Staaten Europas drohen von erreichten Standards im Bereich des Minderheitenschutzes abzurücken. Die im Vertrag von Lissabon unterstrichene kulturelle und sprachliche Vielfalt wird mit Blick auf die Regional- und Minderheitensprachen nur randständig behandelt.
Die FUEV wird, gemeinsam mit ihren Mitgliedern, in einem Jahr eine Million Unterschriften sammeln, um die Europäische Union zu verpflichten, sich aktiv in den Dialog über die Verbesserung der Beteiligung der europäischen Minderheiten und Regional- und Minderheitensprachen einzubringen. Die Aktion wird sich aber nicht nur auf die Europäische Union beschränken. „Wir brauchen einen Weckruf für ganz Europa. Die autochthonen Minderheiten müssen wieder in den Mittelpunkt gerückt werden“, erklärt FUEV-Präsident Hans Heinrich Hansen.
Ein weiterer Höhepunkt sind die turnusgemäßen Wahlen; unter anderem steht der FUEV-Präsident zur Wahl. Die FUEV-Mitglieder sind darüber hinaus aufgefordert, eine „Programmatische Erklärung“ abzustimmen, die die inhaltlichen Forderungen mit Blick auf die 2014 bevorstehenden Wahlen zum Europäischen Parlament festlegen sollen.
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