Föderalistische Union Europäischer Nationalitäten
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Jahrestagung der FUEN-Arbeitsgemeinschaft Bildung: Die Primarstufe im Fokus

Wie steht es um die muttersprachlichen Bildungschancen der schwedischen Minderheit in Finnland? Und vor welchen Herausforderungen stehen Minderheiten generell bei der schulischen Ausbildung ihrer Kinder? Diese Fragen standen im Zentrum der kürzlich zu Ende gegangenen Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Bildung unter dem Dach der Föderalistischen Union Europäischer Nationalitäten (FUEN).

Das jährliche Treffen der Arbeitsgemeinschaft fand bereits zum sechsten Mal statt, diesmal in der finnischen Hauptstadt Helsinki/Helsingfors. Vom 8. bis zum 11. April 2024 versammelten sich 20 Vertreterinnen und Vertreter von 15 Minderheitengemeinschaften aus 13 Ländern, um sich über Bildungsfragen auszutauschen. Nachdem die letztjährige Konferenz in Hermannstadt/Sibiu (Rumänien) die frühkindliche Bildung zum Thema hatte, ging es diesmal um die Primarstufe.

Auf dem Programm der Tagung standen dabei mehrere Arbeitssitzungen und Diskussionsrunden, die sich mit dem Bildungssystem in Finnland, der Bildungslandschaft der dortigen schwedischen Minderheit sowie der Grundschulbildung anderer Minderheiten in Europa beschäftigten. Die eingeladenen Referentinnen und Referenten aus dem finnischen Bildungssektor, den Interessenvertretungen der schwedischen Sprachgruppe in Finnland sowie aus den Bereichen Wissenschaft, Politik und Kultur gaben in ihren Vorträgen vielfältige Einblicke in aktuelle Entwicklungen, beleuchteten Schwierigkeiten und stellten Best-Practice-Beispiele für eine angemessene Primarschuldbildung in den Sprachen der Minderheiten vor.

Geleitet wurde die viertägige Veranstaltung von der FUEN-Generalsekretärin Éva Pénzes sowie den beiden FUEN-Vizepräsidenten Gösta Toft und Daniel Alfreider, der zugleich auch als Sprecher der AG Bildung fungiert.

Um einen Eindruck aus erster Hand über die Grundschulbildung in Finnland zu erhalten, besuchten die Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmer auch eine Schuleinrichtung der schwedischen Minderheit, nämlich die „Mattlidens skola“ in Espoo, etwa 20 Kilometer von Helsinki entfernt. Dort werden 1.700 Kinder und Jugendliche von der ersten bis zur zwölften Klasse unterrichtet – natürlich auf Schwedisch. Einblicke in den Alltag dieser besonderen Schule erhielten die Mitgliederinnen und Mitglieder der AG Bildung im Rahmen einer Führung, die der Schuldirektor Tony Björk durchführte. Dabei hatten sie auch die Möglichkeit, mit Lehrkräften über innovative Lehrmethoden zu sprechen und den Unterricht in einigen Schulklassen zu beobachten.

Während der Jahrestagung fand zudem eine Bildungskonferenz unter dem Titel „The future of Swedish education 2024. How can we strengthen and improve quality?“ statt. Auf die Beine gestellt hatte diese die Vereinigung „Svenska Folkskolans Vänner“, deren Ziel es ist, die Schulbildung der schwedischsprachigen Minderheit in Finnland zu unterstützen.

Im Verlauf des Treffens lieferten die angereisten Minderheitenvertreterinnen und -vertreter nicht zuletzt auch Einblicke in die Situation der Grundschulbildung in ihren jeweiligen Heimatländern. Dabei wurde deutlich, dass die Rahmenbedingungen der Primarschulbildung für die Angehörigen der Minderheiten von Land zu Land unterschiedlich sind, es aber auch ähnliche Herausforderungen gibt. Einige Teilnehmende machten bei dieser Gelegenheit auf Probleme aufmerksam, die ihre Minderheiten schwächen oder sogar gefährden könnten – und unterstrichen somit einmal mehr die Bedeutung der jährlichen Zusammenkünfte der FUEN-AG Bildung, in deren Rahmen gemeinsame Strategien diskutiert und Lösungswege für bestehende Problemlagen ausgearbeitet werden können.

 

Fotos: Cata Portin

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