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Die friesisch-dänische Schule in Deutschland wurde bei den Minority Talks vorgestellt

Die zweite Folge von Minority Talks with FUEN, feierte am 28. Juli auf der Facebook-Seite der FUEN ihre Premiere. Vorgestellt wurde ein neuer Dokumentarfilm über Schulen und das Bildungssystem für die Minderheiten in der deutsch-dänischen Grenzregion. Bei der von FUEN-Generalsekretärin Éva Pénzes und der Koordinatorin der FUEN-Arbeitsgruppe Bildung, Bérengère Vogel, moderierten Online-Veranstaltung, wurde im Rahmen der Reihe "Einblicke" die friesisch-dänische Grund- und Gemeinschaftsschule in Risum-Lindholm (Deutschland), in einem Kurzfilm vorgestellt, gefolgt von einem Expertengespräch.

Die im Jahr 1946 gegründete Schule ist heute die letzte verbliebene Heimatschule, so dass die Schüler hier die seltene Gelegenheit haben, in Friesisch unterrichtet zu werden. Der Dokumentarfilm stellt die Schule, ihre Geschichte und ihre Lehrpläne anhand von Interviews mit der Schulleiterin, den Lehrern und den Schülern vor.

Beim anschließenden Fachgespräch stellte Lena Grützmacher, ausgebildete Gymnasiallehrerin und Landesfachberaterin und Studiendirektorin für Friesisch, die aktuelle Situation der Nordfriesen vor. Sie wies darauf hin, dass es nur Schätzungen über die Zahl der Friesischsprecher gibt. Diese Schätzungen gehen von 5.000 Sprechern aus, einschließlich aller Dialekte der Sprache. Da es keine friesische Standardsprache, sondern viele Dialekte gibt, kann man nur bedingt von einer friesischen Identität sprechen, aber andererseits bedeutet eine nordfriesische Identität nicht automatisch, dass man diese Sprache auch spricht.

Der junge Politiker Florian Lorenzen, Landrat des Kreises Nordfriesland, wies darauf hin, dass Minderheiten im Kreis Nordfriesland schon immer eine große Bedeutung hatten und zeigte Wege auf, wie Politik und Entscheidungsträger zum Wohl der Minderheiten beitragen können. Die Kreisverwaltung hat erst kürzlich beschlossen, sich noch stärker um die Minderheitensprachen zu kümmern und zu diesem Zweck eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die sich gezielt mit Minderheitenfragen befassen, Forderungen formulieren und diese an die zuständigen Ministerien weiterleiten soll.

Die Diskussion wurde moderiert von der ehemaligen FUEN-Vizepräsidentin und Sprecherin der FUEN-Arbeitsgruppe Bildung, Olga Martens.

Diese Folge der Minderheitengespräche mit der FUEN ist bereits auf dem Youtube-Kanal der FUEN abrufbar.

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