
Der Schmerz hält auch nach 76 Jahre noch an: Deportation der Krimtataren
18.05.2020Heute vor 76 Jahren, am 18. Mai 1944, wurden die krimtatarischen Türken in Zügen aus ihrer Heimat auf der Krim nach Sibirien und Zentralasien deportiert. Tausende Krimtataren, die auf unmenschliche Weise über Nacht mit Viehwagen aus ihrer Heimat vertrieben wurden, starben während der Reise an Durst, Hunger und Krankheiten, während die Überlebenden jahrelang entfernt von ihrer Heimat im Exil leben mussten. Wir teilen den Schmerz der Krimtataren am 76. Jahrestag der Deportation der Krimtataren und gedenken derer, die während des Exils ihr Leben verloren haben, mit Bahmherzigkeit und Dankbarkeit.
Am 18. Mai 1944 erließ Stalin den Befehl, alle Krimtataren von der Krim zu vertreiben. Während die große Mehrheit der Krimtataren an der Seite der Roten Armee gegen die deutsche Wehrmacht kämpfte, starben 46 Prozent der Krimtataren auf dem Weg ins Exil. Die Krimtataren erlitten durch das Exil, das bis 1989 andauerte, enorme Verluste. Mit der Auflösung der Sowjetunion kehrte die Mehrheit der Krimtataren in ihre Heimat, auf die Krim, zurück. Etwa 20.000 der 350.000 Krimtataren, die in den 20 Jahren nach der Auflösung der UdSSR zurückkehrten, mussten die Krim jedoch wegen der Invasion der Krim durch Russland am 26. Februar 2014 verlassen.
Zum Gedenken an die Deportation der Krimtataren werden in der Ukraine, einschließlich der Halbinsel Krim, sowie in der Türkei, Kanada, Litauen, Polen, Rumänien und den Vereinigten Staaten, wo Krimtataren leben, Gedenk- und Trauerkundgebungen abgehalten. Als Folge der Maßnahmen bezüglich des Coronavirus (Covid-19) wird der Deportation der Krimtataren mit Veranstaltungen gedacht werden, die hauptsächlich online stattfinden werden.
Da sie auch heute noch, am Jahrestag ihrer Deportation, um ihre Heimat die Krim kämpfen, da sie von Russland besetzt ist, teilen wir den Schmerz aller Krimtataren, vertreten durch die Mejlis des krimtatarischen Volkes (QTMM), Mitgliedsorganisation bei der Föderalistsischen Union Europäischer Nationalitäten (FUEN), und durch die Arbeitsgemeinschaft Türkischer Minderheiten und Gemeinschaften (TAG) innerhalb der FUEN gedenken wir in würdevoller Weise der Krimtataren, die durch die Deportation ihr Leben verloren haben.
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