Föderalistische Union Europäischer Nationalitäten
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Der 60. Jahreskongress der Föderalistischen Union Europäischer Volksgruppen findet vom 13.-17. Mai 2015 bei den West-Thrakien Türken in Griechenland statt

Veranstaltet unter dem Dach der FUEN sind die drei Organisationen der West-Thrakien Türken die Föderation der Westthrakien Türken in Europa (ABTTF), Western Thrace Minority University Graduates Association (BTAYTD) und DEB Partisi Gastgeber.

Erwartet werden über 150 Gäste aus 20 Ländern, die mehr als 30 Minderheiten repräsentieren.

„Wir erwarten den Kongress in Griechenland mit Spannung. Ist doch die Wiege der klassischen Demokratie derzeit Zünglein an der Konstruktion der Europäischen Union und zugleich ein Land, das sich sehr schwer tut mit seinen autochthonen Minderheiten. Wir freuen uns, dass die West-Thrakien Türken zielstrebig in den letzten Jahren darauf hingearbeitet haben, Gastgeber eines europäischen Kongresses der Minderheiten zu sein. Wir wissen, dass die Situation nicht unkompliziert ist.

Wir werden hingehen und die Dinge, die in Europa und Griechenland passieren, ansprechen. Ein Kongress ist stets auch dafür da, direkt in Dialog und Austausch zu treten. Wir Minderheiten haben viele engagierte und denkende Akteure in Organisationen in ganz Europa. Wir sind eine Solidargemeinschaft – und zwar eine sehr liebenswerte. Eine Gemeinschaft, die eintritt für das friedliche Zusammenleben. Ich denke, das werden wir in West-Thrakien vermitteln können. Denn 2014 und unsere eigenen persönlichen Biographien lehren uns, dass Minderheiten immer wieder Anlass sind für Auseinandersetzungen und Konflikte. Die Frage nach der zukünftigen Perspektive einer europäischen Gemeinschaft, gibt uns jetzt die Möglichkeit aktiv in die Debatte einzutreten.“ , so Hans Heinrich Hansen, FUEN Präsident.

In Griechenland, einem EU-Staat, bemühen sich die Minderheiten, allen voran die türkische Minderheit in Westthrakien um Gleichberechtigung und Anerkennung.

1923 wurden die Minderheitenrechte der 150.000 Türken durch den Lausanner Friedensvertrag zwischen Griechenland und der Türkei unter Garantie gestellt und die Region wurde Griechenland zuerkannt. Jedoch erkennt Griechenland die West-Thrakien Türken offiziell nicht als „türkische“, sondern nur als „muslimische“ Minderheit an.

Bis heute dürfen Vereine der West-Thrakien Türken nicht das Wort „türkisch“ im Namen führen. Diese politische Drangsalierung hat Griechenland vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte gebracht, aber trotz dreier Urteile des Gerichtshofs gegen Griechenland in 2008 ist das Problem immer noch nicht gelöst worden. Auch die vertraglich geregelte Autonomie im Bildungswesen sowie in religiösen Angelegenheiten wurde den West-Thrakien-Türken nach dem Ende der Militärjunta und dem Übergang zur Demokratie 1974 in Griechenland genommen und bisher immer noch nicht zurückgegeben.

Schwerpunkte des Kongresses sind: Situation in Europa, die Minderheitensituation in Griechenland, insbesondere die West-Thrakien Türken, die Situation in der Ukraine und die Zusammenarbeit der Minderheitenorganisationen auf europäischer Ebene.

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