„Talking Money“ – 9. Forum der Europäischen Minderheitenregionen widmet sich der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit

Grenzregionen gelten oft als Ränder der politischen Landkarte – dabei sind sie in Wahrheit Orte der Begegnung, des Austauschs und des wirtschaftlichen Fortschritts. Genau hier setzen Europas nationale Minderheiten wichtige Akzente: Sie verbinden Kulturen, sprechen mehrere Sprachen, bringen Menschen und Märkte zusammen. Welche Potenziale darin stecken, zeigt das 9. Forum der Europäischen Minderheitenregionen, das kommende Woche, vom 26. bis 28. Juni, in Novi Sad/Újvidék/Nový Sad (Serbien) stattfindet.

Unter dem Titel „Talking Money – Der Mehrwert von Minderheiten in Grenzregionen“ lädt die FUEN gemeinsam mit der Allianz der Vojvodina-Ungarn (VMSZ) zu einer Konferenz, die Europas politische und wirtschaftliche Landkarte aus einer neuen Perspektive betrachtet. Im Fokus stehen zwei zentrale Fragen: Wie können nationale Minderheiten als Brückenbauer in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit fungieren? Und welchen konkreten wirtschaftlichen Mehrwert bringen sie für Regionen entlang der Grenzen? Anhand von Praxisbeispielen und wissenschaftlichen Analysen werden diese Themen von Expertinnen und Experten aus ganz Europa beleuchtet.

Ausgerichtet wird das Forum im Parlament der Autonomen Provinz Vojvodina – einer Region mit 25 ethnischen Minderheiten und sechs Amtssprachen. Die Gastgeberstadt Novi Sad/Újvidék war im Jahr 2022 zudem Kulturhauptstadt Europas und steht exemplarisch für gelebte sprachliche und kulturelle Vielfalt. Hochrangige Gäste aus Serbien und ganz Europa, darunter FUEN-Präsident Loránt Vincze MdEP, serbische Politiker im Ministerrang sowie Parlamentarier und Diplomaten der Europäischen Union, unterstreichen die Relevanz des Themas.

Im weiteren Verlauf des Programms beleuchten Expertinnen und Experten aus Südtirol, Navarra, der Vojvodina, dem Baskenland, dem deutsch-französischen Grenzraum und anderen Regionen die wirtschaftliche Rolle von Minderheiten – sei es im Arbeitsmarkt, im Tourismus oder in der Infrastrukturentwicklung. Zugleich werden Erfolgsmodelle der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit vorgestellt, etwa vom Thinktank Central European Service for Cross-Border Initiatives (CESCI) oder der Arbeitsgemeinschaft Europäischer Grenzregionen (AGEG).

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Rolle von Minderheiten im EU-Beitrittsprozess – ein Thema, das insbesondere für Südosteuropa von hoher Aktualität ist. Auch unkonventionelle Zugänge werden diskutiert: Zum Beispiel wenn es um die Rolle des Sports als Brückenbauer über Grenzen hinweg geht – mit Beiträgen aus Serbien, Kroatien, Italien und Großbritannien.

Neben Vorträgen und Diskussionen bietet das Forum wie gewohnt Raum für persönliche Begegnungen, gemeinsames Erkunden der Region und ein starkes europäisches Netzwerk. Der Ausflug in die mehrsprachige Stadt Subotica/Szabadka und das gemeinsame Abendessen unterstreichen, was das Forum im Kern ausmacht: Es geht um gelebte Vielfalt und einen Blick über den Tellerrand hinaus – politisch, kulturell und ökonomisch.

Detaillierte Informationen zum Programm des 9. Forums der Europäischen Minderheitenregionen, zu den geladenen Expertinnen und Experten sowie das Anmeldeformular finden Sie auf der offiziellen Webseite des Forums: forum.fuen.org